Gegen die Fed zu wetten wird zu teuer für Derivatehändler

Gegen die Fed zu wetten wird zu teuer für Derivatehändler

Nachdem die Preise für Kreditausfallabsicherungen bei Anleihen von angeschlagenen Emittenten wie RadioShack Corp., Best Buy Co. und Sears Holdings Corp. in den vergangenen 13 Monaten auf Rekordhöhen gestiegen waren, hat sich der Trend umgekehrt obwohl die Unternehmen entweder weiter heruntergestuft wurden oder keine Ratingverbesserung zeigten.

Derivatehändler müssen lernen, dass es zu teuer ist, gegen die Federal Reserve zu setzen, wie Peter Tchir, Gründer von TF Market Advisors in New York, sagte.

Standard Poor’s teilte in der vergangenen Woche mit, dass die nachlaufende Zahlungsausfallrate im Februar nicht gestiegen, sondern auf 2,3 Prozent gesunken ist. Im Januar lag sie noch bei 2,5 Prozent und der Höchstwert für 2012 lag bei 2,96 Prozent im September.

Da Swaphändler eine Vorauszahlung leisten und dann weitere vierteljährliche Beträge von zusammen 500.000 Dollar jährlich zahlen müssen, um Anleihen im Nominalvolumen von 10 Mio. Dollar gegen einen Zahlungsausfall abzusichern, ist das Warten zu teuer geworden.

Die Fed hält ihren Leitzins das fünfte Jahr in Folge nahe null und kauft jeden Monat für 85 Mrd. Dollar Staatspapiere und Hypothekenanleihen auf. Sie lenkt Investoren damit in riskantere Anleihen. Damit nimmt die Besorgnis hinsichtlich einer Blasenbildung bei bonitätsschwachen Hochzinsanleihen, so genannten Junkbonds, zu. Seit 2008 haben Junkbonds einen Ertrag von 123 Prozent eingebracht.

Der FedVorsitzende Ben S. Bernanke dämpfte bei einem Treffen mit Händlern und Investoren im Februar Bedenken, dass die Zentralbankpolitik zur Blasenbildung führt. Das erfuhr Bloomberg News von drei Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind.

Kreditausfallswaps auf Anleihen von RadioShack, Best Buy und Sears haben sich dieses Jahr um durchschnittlich 10,6 Prozentpunkte verbilligt. Die Vorauszahlung kostet nun 15,6 Prozent ein ZehnMonatsTief. Junkbonds mit der schlechtesten Bonität haben dieses Jahr 3,6 Prozent zugelegt, damit summiert sich der Zuwachs innerhalb von neun Monaten auf 16 Prozent.

Unternehmen mit Rating auf “RamschNiveau” sind mit Rekordtempo dabei, in den USA Anleihen auf den Markt zu bringen und institutionelle Investoren um Kredite anzuzapfen. Die Emission von Junkbonds beläuft sich in diesem Jahr auf 68,2 Mrd. Dollar im Vergleich zu 66,4 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Insgesamt summierte sich das Volumen der Junkbonds, die 2012 am Markt untergebracht wurden, auf beispiellose 358,9 Mrd. Dollar.

Zugleich erhielten Kreditnehmer im Februar Darlehen von NichtBanken im Volumen von über 113 Mrd. Dollar. Das überstieg den Vorkrisenrekord von 55 Mrd. Dollar im April 2007 und war laut JPMorgan Chase Co. mehr als das Dreifache des Volumens im Januar.

“So lange der Markt nachgiebig ist und eine Refinanzierung ermöglicht, muss man kein starkes Unternehmen sein, um zu überleben”, sagt Marc Gross, Vermögensverwalter bei RS Investments in New York. “Das ist es, was die Fed will. Weitere Informationen, insbesondere darüber, ob und wie personenbezogene Daten erhoben und verarbeitet werden, finden Sie in unseren DatenschutzbestimmungenDie Moderation der Kommentare liegt allein bei DIE WELT. Allgemein gilt: Kritische Kommentare und Diskussionen sind willkommen, Beschimpfungen / Beleidigungen hingegen werden entfernt. Wie wir moderieren, erklären wir in der Nutzungsbedingungen.