Der USInternetkonzern Google will in Europa in den kommenden Jahren mehrere Tausend Techniker und ITEntwickler neu einstellen. Mein Ziel ist es, dass das Technikteam für Europa, Nahost und Afrika eines Tages so groß ist wie das in Nordamerika, zitierte die Financial Times Deutschland den neuen Leiter der Entwicklungsabteilung bei Google Europa, Nelson Mattos. Insgesamt plant Google laut FT, sein Personal um ein Drittel aufzustocken.

Das Unternehmen veröffentlicht keine exakten Zahlen darüber, wie viele Entwickler auf seinen Gehaltslisten stehen. Branchenexperten gehen laut FTD davon aus, dass rund die Hälfte der GoogleMitarbeiter ITEntwickler und Techniker sind. Bei insgesamt rund 13.800 Mitarbeitern zu Ende Juni wären das weltweit etwa 7000 Techniker und ITSpezialisten darunter lediglich 500 in Europa. Derzeit arbeiteten die europäischen Techniker unter anderem an Anwendungen für Mobiltelefone, an elektronischen Landkarten und an der Möglichkeit, Websites von rechts nach links lesen zu können, hieß es weiter. Diese Lesart ist in den arabischsprachigen Ländern des Nahen Ostens weit verbreitet. Auch Software etwa zum Schutz der Privatsphäre sei unter den Projekten.

Mattos beklagte zugleich, dass Google in Europa nicht korrekt wahrgenommen werde. Mein Eindruck ist der, dass Google als großer USKonzern angesehen wird, der nur hier ist, um Geld zu verdienen. Es fehle ein Verständnis der Arbeitsweise des Unternehmens. Die Menschen begreifen das Geschäftsmodell, das neue Umfeld in der Computerwelt und die Mitarbeiter nicht.

Google kämpft in Europa gleich an mehreren Fronten. Datenschützer kritisieren beispielsweise die Datenaufbewahrungspolitik des Unternehmens. Mit belgischen Zeitungsverlagen stritt sich Google wegen der Indizierung von Presseartikeln. Zudem prüft die EUWettbewerbsaufsicht derzeit die bernahme des Werbespezialisten Doubleclick durch Google. (nz)