Kim Schmitz bekommt nochmals Bewährung

Kim Schmitz bekommt nochmals Bewährung

Der Unternehmer Kim Schmitz, der unter dem Pseudonym «Dr. Kimble» bekannt wurde, ist am Dienstag vom Münchner Amtsgericht wegen Untreue zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Zuvor hatte Schmitz im Prozess eingeräumt, dass die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zutreffen. «Das, was in der Anklage steht, ist im weitesten Sinne so korrekt», sagte Schmitz.

Der frühere Computerhacker musste sich gemeinsam mit dem Ex-Vorstand seiner Monkey AG wegen Veruntreuung verantworten. Laut Anklageschrift ließ sich Schmitz, damals Aufsichtsratschef der Monkey AG, im März 2001 einen Betrag in Höhe von rund 280.000 Euro als Darlehen für seine Kimvestor AG auszahlen.

80 Prozent des KapitalstocksSowohl Schmitz, einst Shooting-Star der New Economy, als auch sein Mitangeklagter hätten dabei keinerlei Sicherheiten für das Darlehen vereinbart, das immerhin 80 Prozent des Kapitalstocks der Monkey AG ausmachte. Heute sei ihm klar, dass es falsch war, das Darlehen aufzunehmen.

«Alle warfen mit Geld um sich»Er habe «leichtsinnig» gehandelt, merkte der Angeklagte selbstkritisch an. Die Lage sei «derart euphorisch» gewesen und alle hätten «mit Geld um sich geworfen». «Ich war dadurch geblendet», beklagte Schmitz und fügte hinzu: «Ich bin hoch geflogen und tief gefallen.»Es war nicht das erste Mal, dass «Dr. Kimble» wegen Wirtschaftskriminalität vor Gericht stand. Im März 2002 war er zu einer 20-monatigen Bewährungsstrafe wegen Insiderhandels vom Münchner Amtsgericht verurteilt worden. Bereits im März 1998 war Schmitz wegen Betrugs, Datenausspähung und Computermanipulation mit zwei Jahren Haft auf Bewährung bestraft worden. (nz)