Staatsschuldenkrise tangiert Short

Staatsschuldenkrise tangiert Short

Short- oder Leveraged-Indexfonds sind im Gegensatz zu den Standard-Trackern mit einer strukturierten Komponente hinterlegt, um Strategie-Indizes nachzubilden. Diese Strategie-ETFs wurden vornehmlich für Institutionelle Anleger konzipiert, um diesen ein Leverage-Exposure zu ermöglichen, als kostengünstige und liquide Alternative zu Derivaten wie Zertifikaten oder Futures. Gleichwohl machen zunehmend auch Privatanleger davon Gebrauch. Grundsätzlich unterscheiden sich die Konstrukte dadurch, ob der eingebaute Hebel auf monatlicher oder täglicher Basis zurückgesetzt wird.

Das aktuelle Leerverkaufsverbot betrifft nun die Short-ETFs nur indirekt, da die Regelung ausschließlich auf Investorenebene gilt. Die Anbieter der Indexfonds treten hierbei als Market-Maker auf, die den Marktteilnehmern entsprechende Hedging-Vehikel zur Verfügung stellen.

Die den ETFs zugrundeliegenden Short-Indizes werden von den Index-Providern aktuell wie bisher weiterberechnet, also inklusive der “verbotenen” Postionen, da die inversen Werte von den Long-Indizes abgeleitet werden. Laut Experten aus den ETF-Häusern sind Investoren damit theoretisch angehalten, die “verbotenen” Postionen der Spanier und Italiener mit entsprechenden Long-Postionen der Aktien bzw. des Index aufzufüllen, um der Regulierung zu entsprechen. Auf jeden Fall sind aufgrund der aktuellen Verbote Erhöhungen historischer Short-Positionen tabu, und es dürfen keine neuen Short-Positionen aufgebaut werden.

Das Problem zeigt, Short-ETFs sind ausschließlich für erfahrene Anleger konzipiert, die die Konstrukte genau verstehen und ihre Wirkungsweise auf das Portfolio exakt einschätzen können.