Best Buy zieht sich aus Europa zurück

Best Buy zieht sich aus Europa zurück

MINNEAPOLIS (dpaAFX) Der weltgrößte Elektronikhändler Best Buy bläst zum Rückzug aus Europa. Für 500 Millionen britische Pfund (593 Mio Euro) verkauft der USKonzern seine Beteiligung an dem europäischen Gemeinschaftsunternehmen an seinen Partner, die Carphone Warehouse Group. Best Buy erhalte den Preis größtenteils in bar, aber auch 80 Millionen Pfund in Aktien von Carphone, teilte der Konzern am Dienstag mit. Die Transaktion solle bis Ende Juni abgeschlossen sein.

Best Buy zieht damit einen Schlussstrich unter ein kostspieliges Kapitel. Im Jahr 2008 hatte sich der USKonzern mit Europas größtem unabhängigen HandyVerkäufer zusammengetan, in der Hoffnung von Carphones MobiltelefonExpertise zu profitieren. Für eine 50 ProzentBeteiligung zahlte der Konzern damals mehr als zwei Milliarden Dollar. Das JointVenture Best Buy Europe mit Geschäften in acht Ländern sollte auch ein Sprungbrett für die Expansion der Amerikaner in Europa sein. Hier ist die MetroTochter MediaSaturn Marktführer.

Best Buy leidet wie viele stationäre Elektronikhändler unter der starken Konkurrenz von Internethändlern wie Amazon . Der seit September amtierende Best BuyChef Hubert Joly hatte deshalb damit begonnen, das Auslandsgeschäft auf den Prüfstand zu stellen. Etwa ein Viertel seines Jahresumsatzes von zuletzt knapp 50 Milliarden Dollar macht Best Buy in Europa, China und Kanada. Allerdings ist das Auslandsgeschäft alles andere als profitabel. Im Anfang Februar abgelaufenen Geschäftsjahr fiel ein operativer Verlust von 881 Millionen Dollar an. Best BuyChef Joly betonte, dass jeder Auslandsmarkt seine Besonderheiten habe. Der Rückzug aus Europa solle nicht suggerieren, dass man auf den anderen Auslandsmärkten genauso vorgehe./she/stb/kja.